Posaunentag in Hamburg: „Mittenmang oder auch moin, jo und nützt ja nix“

Acht Jahre nach Dresden fand dieses Jahr der Deutsche Evangelische Posaunentag unter dem Motto „mittenmang“ vom 3. bis 5. Mai in Hamburg statt. Über 15.000 Bläserinnen und Bläser von ca. 1.600 Posaunenchören aus ganz Deutschland hatten sich auf den Weg gemacht.

Die zahlenmäßig stärkste Fraktion kam aus unserem Nachbarbundesland Baden-Württemberg, darunter ein Sonderzug aus Baden mit 800 Teilnehmenden. Einige Gäste kamen sogar aus Übersee – eine Gruppe aus Palästina und zwei Teilnehmer aus Japan. Aus Wilhelmsdorf waren diesmal nur zwei Bläserinnen und ein Bläser dabei, da leider im letzten Moment unsere Chorleitung die Reise absagen musste.

Die Eröffnungsveranstaltung fand am Freitag Abend bei schönstem Wetter auf der Moorweide statt. Neben vielen Grußworten wurden auch die Preisträger des Komponistenwettbewerbs vorgestellt. Der Gewinner des zweiten Preises, Jens Uhlenhoff hatte einen Soloauftritt mit dem Vibraphon.

Der Freitag war auch der offizielle Tag der Tuba, was lautstark zum Klang gebracht wurde. Samstag Morgen fand dann die große Probe für die Abendserenade und den Abschlussgottesdienst am Sonntag im Stadtpark statt. Dabei wurde der Nahverkehr an seine logistischen Grenzen gebracht. Volle U-Bahnen, Bahnsteige und lautstarke Anweisungen durch Pfadfinder an den Straßenübergängen.

Der Höhepunkt war dann die Abendserenade auf der Jan-Fedder-Promenade am Hamburger Hafen. Leider war uns der Zugang trotz Berechtigungskarten wegen totaler Überfüllung nicht möglich. Die Veranstalter hatten anscheinend mit einem Platzbedarf von einem Quadratmeter pro Bläser gerechnet, was in der Realität bei weitem nicht ausreichend ist. So mussten viele Teilnehmer, auch wir, unterhalb der Promenade auf der Strasse musizieren. Funktioniert hat es aber, zu unser großen Überraschung, hervorragend – die Stimmung war bestens!

Moderiert wurde die Veranstaltung von Yared Dibaba (NDR), der allen Teilnehmern die drei wichtigsten Hamburger Begriffe beibrachte: Moin als Begrüßung, jo als Bestätigung und nützt ja nix – passt eben auch (fast) immer.

Aus logistischen Gründen (Rückfahrt bzw. Weiterreise) haben wir auf den Abschlussgottesdienst im Stadtpark verzichtet. Auffallend war, dass in der Stadt fast keine Hinweise auf den DEPT zu finden waren. Auch gab es diesmal keine Live Übertragung des Abschlussgottesdientes so wie in Dresden. Schade, hier hätte unsere Kirche doch einiges mehr an Eigenwerbung machen können! Es waren eindrucksvolle Tage in Hamburg, auch wenn uns das gemeinsame Gruppenerlebnis diesmal leider gefehlt hat. Abschließend betrachtet bleibt uns Dresden vor acht Jahren aber in besserer Erinnerung.

(Karin und Peter Eschnlohr, Angie Seibold)